prev next


Neue Kindertagesstätte  für 180 Kinder,  Hebel St. Georgen St.Gallen 


Gesamtleitung, K. Fritsche Stadelmann, dipl. Arch. ETH SIA
E. Louis, dipl. Arch.ETH SIA
Jacqueline Kissling Architecte EAUG Landschaftsarchitektin BSLA, Rorschach

 

Der Planungsbereich bildet eine öffentlich zugängliche grüne „Insel“ in der Mitte des Quartiers St.Georgen. Der Gesamtcharakter des Neubaus orientiert sich an der Gestaltungstypologie der ortdsprägenden Anlage, der Turnhalle und des Kindergartens. 

Ein zweigeschossiger Neubau wird über einen in den Hang eingeschobenen Sockelbau schwebend nach vorne positioniert, was die Konzeption von Gleiten und Versetzen von Volumen, Längsseits wie Hangseits in der Anlage fortführt. Hiermit bindet sich der Neubau harmonisch in den Bestand der „GrünInsel“ ein, umgeben von den Silhouetten der detailreichen Jugendstilhäuser. Das Umgebungskonzept wird aus dem idyllischen Bestand weiterentwickelt. Der Kindergarten wird mit dem stimmigen Aussenraum erhalten. Die Vielfalt von Wegen erschliesst unabhängig voneinander alle neuen und bestehenden Nutzungen. 

Der Entwurf reagiert mit der Organisation von bespielbaren Volumen und mit einer Fassadenbegrünung, was einen Teil des verlorenen Grünraumes kompensieren soll. Jeder Hort ist auf einen Aussenraum hin und in sich stimmig mit eigenem Zugang über eine grosse gemeinschaftliche Eingangshalle organisiert. Vorbei an der Küche gelangt man im EG in den Hort 1, welcher sich über das ganze Geschoss zum Sportplatz hin erstreckt. Angekommen im 1. Obergeschoss auf der Ausgangsebene zum Kindergarten, verteilen sich Hort 2+3 links und rechts über eine zweigeschossige Organisationsform. 

Die Erschliessung im Rauminneren der Horte wird gleichzeitig als flexibler Bewegungs-, Nutz- und Kreativraum konzipiert. Der Blickkontakt und die Lichtführung zwischen den Räumen ist über Glasbausteine erlebbar. Mittels Schiebetüren lassen sich die Räume unterschiedlich bespielen, geben den Horten die nötige Flexibilität je nach Gruppengrösse und Tagesablauf. 


Fassadenbegrünung als vertikaler Garten

Die Fassaden sind mit Holzfenstern, mit gräulichen und rötlichen Betonteilen in Kombination mit der Fassadenbegrünung gestaltet.  Die Fassadengliederung referenziert sich an den umgebenden Bauten mit den Themen von Sockel, Fenster, Erker, Dach, an deren Materialität und Farbigkeit, sowie am Thema der Fassadenbegrünung, was man im Quartier von St.Georgen häufig vorfindet. 

Eine Fassadenbegrünung verbessert die Luft/Wasser, und das Stadt- und Raumklima bis 30 %. Es wir ein bodengebundenes gitterartiges Begrünungssystem angelegt, bei der Nordostseite die Heilpflanze Hopfen, auf der Südostseite eine Tafeltraube und auf der Südwestseite die hell rosablühende Clematis Montana Rubens, was rund ums Jahr um die Fassaden blüht, sich verfärbt und die Kinder beim Ernten und Essen erfreut.