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Alters- und Pflegezentrum I 9050 Appenzell


Selektiver Studienauftrag, K. Fritsche Stadelmann, dipl. Arch, ETH SIA, E. Louis, dipl. Arch, ETH SIA


Konzept

Der Neubau setzt die Konzeption der traditionellen Appenzeller Bauten fort, welche sich durch die präzise Situierung im Terrain und in der Landschaft, durch geschickte Konzeption der Nutzung und Aussicht und durch die architektonische Gestaltung auszeichnen. Der Neubau orientiert sich an den örtlichen Qualitäten, der sanfte Hang mit der topographischen Struktur der Wiesen- und bewaldeten Bachlandschaft, die sich als charakteristisch von den Hügelkuppen zum Dorf Appenzell hin zeichnet. Der Neubau folgt dem Verlauf der Landschaft, sodass er sich in die bestehende Wiesenlandschaft ohne Terrainveränderungen einfügt.

Die Volumen richten sich zur Bachlandschaft hin und binden mit einem niedrigeren Zugangskörper an das alte Spitalgässli an. Um dem Konzept der freien Situierung in der Wiesenlandschaft gerecht zu werden, verträgt das Konzept keine weiteren oberirdischen Parkplätze mehr. Die 20 Aussenppl und 5 best. PPL sind in der Parkgarage mit 105 PPL vorgesehen. Durch die Ausrichtung der Nutzungen mit Cafeteria, Gartenrestaurant und einem direkten Zugang vom Spitalgässli her, erfährt das Spitalgässli eine Aufwertung und belebt zugleich das Alters- und Pflegezentrum.

Die Zimmer und Wohngemeinschaften mit Ausrichtung in Richtung Dorf und Alpstein ordnen sich mit einer Erschliessung um einen Innenhof. So können die Bewohner verschiedene Raumzüge von Innen nach Aussen erleben und bespielen. Entlang dem verglasten Innenhof kann die innere Erschliessungszone im besonderen in der kalten Jahreszeit als Spazier -und Aufenthaltsraum genutzt werden. Hier sind auch alle gemeinsamen Nutzungen konzipiert, sodass das Leben und die sozialen Kontakte gepflegt werden können. Ein zentraler Gartenhof und ein Dementengarten bieten Natur, Aussicht und verschiedene Betätigungs- und Erlebnisfelder.


Gestaltungs- und Konstruktionskonzept

Die Bauten werden im Minergie P realisiert. Mit einfacher Massivbauweise, differenziert verputzter Aussendämmung und der Farbgebung kann die Anforderung an Gestaltung und Kosten erreicht werden. Ortstypische Elemente werden gestalterisch neu umgesetzt, wie das Thema der perforierten Elemente bekannt von den Heuladen. Im Projekt umfasst dies Schiebe- und Schutzelemente, womit für unterschiedliche Nutzungen entsprechende Lichtstimmungen und Sichtbezüge gestaltet werden können. Neben der Situierung des Baukörpers, ein Gestaltungsmittel um Ortsbezug lesbar zu machen.